Dom- und Diözesanmuseum

2008 – 2009

Das 1933 gegründete Museum hat seinen Ursprung in der Reliquiensammlung des Stephansdomes, die von Herzog Rudolf IV angelegt wurde. Es beherbergt neben den Reliquien wertvollste mittelalterliche und barocke liturgische Gerätschaften, mittelalterliche Skulpturen und gotische Tafelbilder aus dem Gebiet der Erzdiözese Wien. Die aus dem Nachlass von Msgr. Mauer hervor gegangene Otto-Mauer-Sammlung, welche anhand von mehr als 2000 Exponaten die Entwicklung von moderner Kunst in Österreich im 20. Jahrhundert dokumentiert ist der zweite Teil des Museums. Mit einer Neukonzeption des Museums und einer Unterbringung in den beiden Kellergeschoßen des Erzbischöflichen Palais sollte der Bedeutung dieser wichtigen kunsthistorischen Sammlungen entsprochen werden.

Geplant war eine unterirdische Anbindung des Museums an die neue Besucherführung im Dom und das nachgeschaltete Infocenter in der Ebene unter dem Stephansplatz, welches von Arch. Paul Katzberger geplant war. Das Dom- und Diözesanmuseum sollte in den Rundgang der Besucher des Domes mit eingebunden werden, ein davon unabhängiger Besuch  aber ebenfalls möglich sein.

Die historischen Kellergewölbe weisen durch ihre Lage tief in der Erde ideale Grundvoraussetzungen für die notwendige klimatische Konditionierung der Räume auf. Kühl, abgedunkelt, trocken, sicher und stabil bieten sie eine ungefährdete Unterbringung der Schätze der Erzdiözese Wien an. Die Kellergewölbe aus Sichtziegelmauerwerk sollten in ihrer Materialität erhalten bleiben und den Kontrast zu den edlen Schätzen aus Gold, Silber etc. bilden. Sie bieten eine beeindruckende Raumfolge, die durch zwei Lifte und Treppen ergänzt eine zusammenhängende Raumabfolge in den beiden Museumsebenen ergeben hätte. Vitrinen, Stellwände, museumsdidaktische Einbauten, Projektionen, Grafiken waren als als zeitgemäße Ausstattungen eines heutigen Museums im Sinne der „Möblierungen“ geplant. Die interne Erschließung der beiden Museumsebenen und des Multifunktionsraumes erfolgte über eine neue Treppenanlage, welche im Raumkontinuum des Infocenters, des Shops, des Vorbereichs zur Dombauhütte und des großen Foyers liegen sollte.

Durch die Entscheidung das Museum an seinem alten Standort zu erneuern wurde das Projekt nicht umgesetzt.

Mitarbeiter
Peter Turner, Martina Lindner, Reinhard Kowal-Gradl

Standort

Wien, Stephansplatz

Bauherr

Erzdiözese Wien